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Offenburger Tagblatt
Mittwoch, 17. Januar 2001

Papas fordern mehr Gerechtigkeit

Väter kämpfen gegen neues Unterhaltsrecht

Mehr Gerechtigkeit für Väter nach Trennung oder Scheidung fordert die Initiative "Auch Väter haben Sorgen", die vor einigen Wochen in Schramberg gegründet wurde und nun ein Netz lokaler Kontaktstellen in der ganzen Region spannt.

Von Gabriele Waidele

Offenburg. Jährlich werden in Deutschland 130 000 Kinder zu Trennungs- oder Scheidungswaisen. Meist werden die Kinder den Müttern zugesprochen. Den Vätern bleibt oft nur eine Beziehung über das Konto - und ein Besuchsrecht am Wochenende. Und wenn die Mutter sich querstellt, kann selbst das noch problematisch werden.

"Um mit meinem Sohn einmal in Urlaub gehen zu können, müsste ich erst einmal vor Gericht ziehen", erzählt Udo Meier aus Offenburg. Er ist Vater eines unehelichen Kindes. Seit der Trennung von der Mutter sieht er den Kleinen nur noch selten. "Das ist wahnsinnig hart. Schließlich habe ich ihn sehr lieb und hänge sehr an ihm."

Bald Vereinsgründung

Mit diesem Problem steht er nicht allein. Vor etwa acht Wochen wurde die Initiative "Auch Väter haben Sorgen" von Uli Metzl in Schramberg ins Leben gerufen. Am 13. Februar soll die Vereinsgründung stattfinden. Udo Meier ist Ansprechpartner für Offenburg.

"Wir möchten Hilfe in der akuten Phase der Trennung und auch hinterher anbieten." Dabei gehe es nicht um Konfrontation, sondern um Kooperation zwischen den ehemaligen Partnern zum Wohl des Kindes. "Viele Väter haben nach jahrelangem Kampf resigniert, doch es lohnt sich zu kämpfen."

Auch das Thema Finanzen beschäftigt die Gruppe. Genauer: Die Änderung des Kindesunterhaltsrechts, die im Dezember in Kraft treten wird. Künftig soll danach den unterhaltspflichtigen Vätern nur dann noch das halbe Kindergeld angerechnet werden, wenn sie 135 Prozent des Regelbeitrags als Unterhalt leisten können.

"Wir finden die neue Regelung ungerecht, denn dies trifft genau diese Väter, die ohnehin schon ein niedriges Einkommen haben. Wir glauben, dass eine Klage vor dem Verfassungsgericht gegen die neue Form des Unterhaltsrechts durchaus eine Chance hat, und möchten das juristisch abklären lassen", so Meier. Ungerecht sei zudem, dass nur der Erziehungsberechtigte von steuerlichen Erleichterungen profitiere.

Die Rücknahme des Gesetzes ist vorrangiges Ziel des Vereins, der seine Aktivitäten bundesweit ausdehnen will. "Es war richtig, dass der Status alleinerziehender Mütter verbessert wurde, doch nun hat sich das Gleichgewicht deutlich zu Lasten der Väter verschoben. Wir fordern mehr Gerechtigkeit."

Kontakt: Udo Meier, Tel.: 0781/22337, e-mail: udomeier@web.de

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