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Heuberger Bote
Mittwoch, 20. März 2002

Wenn Mütter ihre Ex-Männer denunzieren


VILLINGEN-SCHWENNINGEN (pm)
- Die Fusion von Vätergruppen in der Region ist vollzogen. Die Kreisgruppen Schwarzwald-Baar-Heuberg von "Auch Väter haben Sorgen e.V." und "Väteraufbruch für Kinder e.V." haben sich zusammengeschlossen.


Zu diesem Treffen im Cafe Hildebrand in VS-Zollhaus erschienen zirka 40 Betroffene - Väter, Mütter und Großeltern - aus der Region. In einer Eröffnungsansprache zeigte sich der Kreisgruppenvorsitzende, Jürgen Griese aus Schwenningen, überrascht über die hohe Anzahl von Teilnehmern, von denen etwas ein Drittel Nichtmitglieder, also Gäste waren. Gleichzeitig zeigte er sich betroffen, da sich hinter jedem Teilnehmer das Schicksal mindestens eines Trennungs-Kindes/ -Enkels verbirgt. Viele dieser Trennungskinder dürften aus den unterschiedlichsten Gründen keinen Kontakt mehr zum anderen, nichtbetreuenden Elternteil und dessen Familie - überwiegend Väter und Großeltern, aber auch Mütter - unterhalten.

Überraschend hoch war auch die Anzahl der Väter, denen nach eigenen Angaben zur Durchsetzung des alleinigen Sorgerechts für die Mütter der unbegründete Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an den eigenen Kindern gemacht wurde. Griese verwies darauf, dass besonders diese Art der Denunzierung der Väter in Scheidungs- und Umgangsrechtsverfahren immer noch weit verbreitet sei. Verlierer bei diesem relativ häufig angewandten "Missbrauch mit dem Missbrauch" seien nicht nur die Väter, sondern insbesondere auch die Kinder. Denn an sie würden anschließend oftmals peinliche Fragen gestellt, deren Hintergründe sie nicht verstünden.

Griese machte deutlich, dass es zwar auch Väter gibt, die sich während und nach der Ehe kaum um die eigenen Kinder gekümmert haben, die die Scheidung herbeigeführt haben und nun den Unterhalt für die eigenen Kinder verweigern. Aber diese Väter vertrete man nicht. Im Gegenteil, der Väteraufbruch hält ein solches Verhalten ebenso für verwerflich wie Umgangsboykott.

Uli Metzl, der Initiator von "Auch Väter haben Sorgen", erinnerte an die Leistungen seines Vereins. So habe der Verein eine Verfassungsbeschwerde gegen das neue Kindergeldgesetz auf den Weg gebracht.

Der Bundesvorsitzende des Väteraufbruchs, Rüdiger Meyer-Spelbrink, ein alleinerziehender Vater, der extra aus Nordhessen angereist war, erläuterte die Tätigkeiten des Vereins auf Bundes-, Landes- und Kreisebene und verwies auf einige Erfolge. Spelbrink machte aber auch deutlich, dass der Verein viele seine Ziele nur langfristig erreichen könne. Die meisten der heute betroffenen Kinder seien dann bereits erwachsen.

Vorsitzender Griese rief dazu auf, sich an der Vereinsarbeit zu beteiligen. Vier Arbeitsgruppen wollen dazu ihren Beitrag leisten. Das nächste allgemeine Vereinstreffen, zu dem auch Gäste willkommen sind, wird am Montag, 8. April, um 19.30 Uhr im Cafe Hildebrand in VS-Zollhaus stattfinden.

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