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Schwarzwälder Bote
Donnerstag, 25. Oktober 2001

Sorgenverein begrüßt Straßburger Urteil


Europäischer Gerichtshof stärkt Position nichtehelicher Väter im Kontakt mit ihren Kindern

Schramberg (sb). Der Verein "Auch Väter haben Sorgen", der unlängst in Schramberg gegründet wurde, begrüßt ein Urteil des Europäischen Gerichtshof in Straßburg als wichtiges und wegweisendes Etappenziel. Es zeige, dass man als Verein auf dem richtigen Weg ist und lässt hoffen, dass, wenn diese Urteile Einfluss auf die Entscheidungsfindung der deutschen Gerichte haben, künftig vielen Kindern beide Elternteile erhalten bleiben.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Position von nichtehelichen Vätern gestärkt. In drei Fällen stellte das Gericht fest, dass es sich die deutschen Gerichte zu einfach gemacht hatten, als sie den Vätern den Umgang mit ihren Kindern verweigerten. Das Straßburger Gericht verurteilte Deutschland zu Geldstrafen in Höhe von insgesamt 143 000 Mark. Konkret ging es um Väter, die mit der Mutter in nichtehelicher Gemeinschaft zusammengelebt hatten. Nach der Geburt des Kindes ging die Beziehung zu Bruch und die Mütter verweigerten den Vätern den weiteren Umgang mit den Kindern. Vor den deutschen Zivilgerichten konnten die Väter ihr Umgangsrecht nicht durchsetzen, da dem das "Wohl des Kindes" entgegenstehe. Die Kinder hatten zuvor jeweils erklärt, dass sie ihren leiblichen Vater nicht sehen wollten.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe nun deutlich gemacht, dass es hier nicht nur um eine Besuchsregelung gehe, sondern das Verhältniss von Vater und Kind überhaupt auf dem Spiel stehe. Erforderlich sei deshalb zum einen, dass das Kind vor Gericht selbst angehört werde und seine Aussage nicht nur über andere Personen ins Verfahren eingebracht werde. Außerdem müssten auch "scheinbar feststehende" Erklärungen des Kindes durch einen psychologischen Experten überprüft werden, um die "wahren Wünsche" des Kindes herauszufinden.

Nicht zuletzt wegen der unzulänglichen Rechtsprechung der deutschen Familiengerichte und der dabei beteiligten Ämter hätten 54 Prozent der Kinder nach dem ersten Trennungsjahr keinen Kontakt mehr zu dem anderen Elternteil, im Regelfall dem Vater. Trotzdem sehe die deutsche Familienministerin Bergmann keinen Handlungsbedarf. Es ist an der Zeit, die Gesellschaft für diese Problematik zu sensibilisieren und mit allen Beteiligten nach konstruktiven Lösungsansätzen zu suchen, teilt der Verein "Auch Väter haben Sorgen" mit. Diesen Prozess in Gang zu bringen werde wohl im Frühstadium in erster Linie bei den Männern liegen. Die gewonnenen Erkenntnisse hieraus müssten dann alsbald umgesetzt werden, denn es gehe tatsächlich um das Wohl der Kinder und darüber hinaus letztendlich um das Wohl unserer zukünftigen Gesellschaft.

Der Verein "Auch Väter haben Sorgen" wird in Schramberg vertreten durch Uli Metzl. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.vaetersorgen.de oder Telefon 0171/7147177.

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