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Gränzbote
Donnerstag, 02. August 2001

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Alleinerziehende Väter
"Auch Männer können weinen"


TUTTLINGEN - Der Verein "Auch Väter haben Sorgen" will am Unterhalts- und Umgangsrecht etwas geändert haben. Der Vorsitzende Uli Metzl sowie seine Mitstreiter Cäcilie Karduck und Michael Rombach sprachen deshalb gestern mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Volker Kauder.

Von unserem Redaktionsmitglied Isabelle Roth

Der Verein zieht zur Zeit mit einer Verfassungsklage gegen die Kürzung des Kindergeldes für Unterhaltspflichtige durch die Instanzen. Demnach können die Unterhaltspflichtigen ihren Anteil am Kindergeld nicht mehr von den Unterhaltszahlungen abziehen.

Vor einem Dreivierteljahr - kurz nach Inkrafttreten des neuen Kindergeldgesetzes - haben sich die Väter zusammengeschlossen. Der Südwesten Baden-Württembergs ist bereits betreut. Zu Anfang bestand die Runde aus 15 alleinerziehenden Vätern. Später waren es 50, jetzt sind rund 300 Väter aber auch Frauen im Vereinsregister eingetragen. "Frauen sind uns willkommen, wir sind keine Frauenhasser", sagte Uli Metzl. Im Gegenteil: Die Mitgliedschaft von Frauen entschärfe die Fronten zwischen den Geschlechtern, die sich im Scheidungsfalle bildeten.
Die Ziele von "Auch Väter haben Sorgen" sind, bei Problemen mit dem Unterhaltsrecht zu helfen und Richtlinien für das Umgangsrecht, das die Besuchszeit regelt, zu erwirken. Deshalb war ein erster Schritt für die Väter, sich an den Bundestagsabgeordneten Volker Kauder zu wenden.

"Jeder ist ein Einzelkämpfer gegen den ehemaligen Partner, das Jugendamt und die Justiz. Das ist schwer in der Trennungsphase und als ich geschieden wurde, wäre ich froh um Rat gewesen", sagte Uli Metzl. Die Väterorganisation will in solch akuten Fällen schlichtend wirken.

Alleinerziehende Frauen seien schon viel besser organisiert. "Psychologisch tun sich die Frauen leichter. Aber auch Männer können weinen", sagte Metzl. Kinder hätten einen Anspruch auf den Vater. In Fällen, wo die Mutter den Besuch verwehrt, hat der Vater keinerlei Mittel, rechtlich dagegen vorzugehen. Laut Metzl vollzieht sich ein Wandel in Sachen Erziehung: Väter entwickeln das Bedürfnis, sich um ihre Kinder kümmern zu wollen. Deshalb erachtet es der Vorsitzende für "sinnvoll und hilfreich, wenn es für die Jugendämter ein Mindestmaß oder eine Richtlinie gäbe, nach der im Trennungsfall gehandelt wird". Auch bessere Sanktionsmöglichkeiten für den Fall der Fälle wünscht sich Metzl.

Volker Kauder stellte zwar keine Aussicht auf Erfolg, zeigte sich aber gesprächsbereit: "Der Spielraum ist sehr klein", entgegnete Kauder. Trotzdem regte der Abgeordnete an, sich mit den Jugendamtsleitern zusammenzusetzen. Damit könnte laut Kauder die Durchsetzung der richterlichen Anordnung verbessert werden. "Am besten wäre es, Scheidungsbetreuer zu haben, aber das ist nicht möglich. Wir müssen andere Lösungen finden".

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