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Südkurier
Donnerstag, 15. März 2001
Väter ziehen vor Gericht
Klagen wegen Kindergeld
Schwarzwald-Baar (cn) Mit einer Verfassungsbeschwerde will der von dem Schramberger Uli Metzl initiierte Verein "Auch Väter haben Sorgen e.V." die Rücknahme der Novelle des Bundeskindergeldgesetzes erwirken, die seit 1. Januar in Kraft ist.
Der Väter-Verein, der nach eigenen Angaben in Südbaden bereits ein annähernd flächendeckendes Netz an Kontaktleuten aufgebaut hat und sich auf Bundesebene ausdehnen will, sieht in der Novelle eine weitere einseitige Belastung der Unterhaltspflichtigen. Diese Belastung könne im Einzelfall zur existenziellen Bedrohung des betroffenen Unterhaltspflichtigen führen. Während bisher nach einer Scheidung die individuellen Unterhaltszahlungen um einen Teil des staatlichen Kindergeldes reduziert werden konnten, werde der unterhaltspflichtige Elternteil (meist also der Vater) künftig in voller Höhe zur Kasse gebeten, klagt der Verein.
Ziel der Verfassungsbeschwerde, die am kommenden Montag mit Hilfe eines Villinger Rechtsanwalts und eines Freiburger Verfassungsrechtlers eingereicht werden soll, ist zunächst die Rücknahme der Novelle. Grundsätzlich aber kämpft der Verein, der nach eigenen Angaben auch einige weibliche Mitglieder hat, zudem allgemein um eine Korrektur der rechtlichen Schieflage bei der Verteilung von Rechten und Pflichten nach einer Scheidung. Vereinsgründer Uli Metzl verweist etwa auf steuerrechtliche Ungerechtigkeiten, so gälten Steuervergünstigungen für den erziehenden, nicht aber für den zahlenden Elternteil.
Durch die Ausweitung der Kontakte zu Jugendämtern und Politikern will sich der Verein nach der Landtagswahl zudem verstärkt um eine öffentliche Sensibilisierung für Erziehungsregelungen nach einer Scheidung bemühen: Väter sollen Väter bleiben, auch wenn die Beziehung zerbricht.
Wer sich für die Arbeit von "Auch Väter haben Sorgen" interessiert, kann sich mit Wolfgang Spang (07725/917552), Guido Seng (07723/4610) oder mit Uli Metzl (0171/7147177) in Verbindung setzen.
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