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Harburger Anzeigen und Nachrichten
(Datum wird nachgereicht)

Eine Chance auf faire Trennung


Isuv berät bei Fragen rund um die Scheidung

In Harburg ist Dagmar Reimann als Kontaktanwältin für den Verein im Einsatz

Von Bettina Wahlers

Harburg. Ja, Susanne Meier (Name von der Redaktion geändert) fühlt sich wie eine Frau zweiter Klasse. Die 32-jährige Harburgerin hatte das "Pech", sich vor drei Jahren in den verheirateten Familienvater Stefan H. zu verlieben. Nach elf Ehejahren verließ der 36-Jährige Frau und Tochter, um mit Susanne Meier ein neues Glück zu wagen, denn für ihn ist sie die Frau des Lebens. Von der Illusion, nun mit Schmetterlingen im Bauch ein glücklicheres, unbeschwertes Leben zu beginnen, mussten sich die frisch Verliebten schnell verabschieden. "Unsere Beziehung ist erheblich belastet, weil mein Freund Unterhaltsansprüche in nicht unerheblicher Höhe zu bedienen hat", sagt Susanne Maier. Sie fühlt sich gegenüber ihrer Vorgängerin aus der bereits geschiedenen Ehe vielfach benachteiligt.

Aufgrund der Änderung der Rechtssprechung zum Ehegattenunterhalt muss Susanne Meier unter anderem davon ausgehen, dass ihr Freund bis auf unabsehbare Zeit mit Ehegattenunterhaltsansprüchen zu rechnen hat, die auch nach einer Eheschließung mit ihr bestehen bleiben würden. "Da muss man sich schon überlegen, ob man eine neue Familie gründet, denn auf Grund der finanziellen Situation werde ich es mir nicht leisten können, meine Arbeit aufzugeben", sagt die 32-Jährige, die ihren Freund lieber heute als morgen heiraten würden. "Faktisch könnte ich sogar als Zweitehefrau zur anteiligen Zahlung des Unterhalts für die geschiedene Ehefrau und für das Kind aus erster Ehe verpflichtet werden, wenn wir eine sogenannte Hausmannsehe führen würden." Zurzeit ist Susanne Meier Hauptverdienerin in der Beziehung. Ihr Partner tut sich schwer mit dem Gedanken eine neue Familie zu gründen, weil er Angst davor hat, wieder in die gleiche Situation zu geraten und es auf jeden Fall vermeiden möchte, auch wegen einer zweiten gescheiterten Ehe möglicherweise vor lebenslänglichen Unterhaltsansprüchen zu stehen.

Auf der Suche nach Informationen und Hilfe in ihrer prekären Situation stieß Susanne Meier bei Recherchen im Internet auf den Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (Isuv), der jetzt auch in Harburg gemeinsam mit der Evangelischen Familienbildungsstätte eine Kontaktstelle gegründet hat. In dieser werden an jedem zweiten Donnerstag im Monat den von Trennung und Scheidung Betroffenen Informationsveranstaltungen angeboten.

"Ich bin froh, dass es diesen Verein gibt. Hier bekommt man Unterstützung und kompetente Beratung", sagt Susanne Meier. Sie hat durch den Verein auch Kontakt zu betroffenen "Zweitehefrauen" aufnehmen können, mit denen sie sich austauschen kann.

"Der Isuv ist mit 7000 Mitgliedern der bundesweit größte Verband, in welchem sich beinahe ausschließlich Laien mit dem Familienrecht beschäftigen. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Ungerechtigkeiten im Familienrecht zu beseitigen und setzt sich dafür ein, dass eine Trennung oder Scheidung mit möglichst wenig Streit vonstatten geht", sagt die Harburger Familienrecht-Fachanwältin Dagmar Reimann, die als Isuv-Kontaktanwältin in Harburg die kostenfreien Informationsveranstaltungen anbietet.

Der Isuv spreche sich beispielsweise für die gemeinsame elterliche Sorge aus, er befürworte die Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten auf Seiten des umgangsberechtigten Unterhaltszahlers, er setze sich gegen Ungerechtigkeiten bei Steuerklassen und bei der Verrechnung von Kindergeldzahlungen ein, so die Rechtsanwältin. "In jedem Fall ist Trennung und Scheidung mit Stress verbunden. Wichtig ist für alle Beteiligten, trotz emotionalen Tiefpunkten Weichen zu stellen, denn jede Trennung ist auch eine Chance zum Neuanfang. Auch diese emotional positive Einsicht möchte der Isuv bewirken", sagt Dagmar Reimann.


Morgen findet die nächste kostenlose Informationsveranstaltung zum Thema Scheidung ("Was muss ich wann, wo, wie regeln?") ab 19.30 Uhr in der Evangelischen Familienbildungsstätte im Haus der Kirche, Hölertwiete 5, statt.

@ Weiter Informationen über den Verein Isuv im Internet unter www.isuv.de

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