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Leserbrief an Welt-Online
Montag, 19. März 2007

Leserbrief zu "60 Minuten Rosenkrieg in Debattenform"

Das Thema der Sendung lautete: "gehörnt, geschieden, geschröpft?". Erwartet habe ich daher eine Diskussion über gehörnte Männer, die geschieden wurden und nun dank des noch bestehenden Unterhaltsrechts von den Hörnenden auch noch geschröpft werden. Gesehen habe ich eine Diskussion, bei der lediglich alte Klischees bedient werden: Mann, wohlhabend, wechselt nach Belieben die Partnerin und drückt sich anschliessend vor den Unterhaltsleistungen und der Erziehung der Kinder. In diesem Klischee ist die Leidtragende immer die Mutter. Ihr werden pauschal Eigenschaften, wie Fürsorge, Treue, Ehrlichkeit etc. zugeschrieben.

Einzig Frau Kiewel versuchte einmal, das Thema der Sendung in den Vordergrund zu rücken, wurde jedoch von der Moderatorin abrupt unterbrochen.

Mit der Fokussierung auf diese alten Klischees wurde damit nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Realität gezeigt. Legt man jedoch die Scheuklappen ab, dann fallen auch die Heiligenscheine, die man über alles Weibliche erkennen will. Dann erst sieht man, dass auch Frauen eben nur Menschen sind. Menschen, bei denen es gute, aber auch schlechte Eigenschaften geben kann. In dieser Realität angekommen wird der Blick auch frei auf eine besonders widerwärtige Eigenschaft von Menschen allgemein: das skrupellose Ausnutzen von Vorteilen zu Lasten der Existenz anderer.

Ein Vorteil, den ausschließlich Mütter haben, ist die Tatsache, dass sie im Scheidungsfall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen können, dass sie zu Unterhaltsempfängern (Unterhaltsgewinner) werden. Und zwar unabhängig davon, ob sie während der Ehe die Kinder betreut haben, oder der Vater. Sogar unabhängig davon, ob die Ehe nur wegen des eigenen Wunsches auf Selbstverwirklichung, oder gar auf Grund eigenen Fehlverhaltens (z. B. Hörung des Ehegatten) in die Brüche ging, oder nicht. Der Ehemann, auch der Gehörnte, wird mit ganz wenigen Ausnahmen immer zum Unterhaltspflichtigen.

Dieser Vorteil wird zwar bei weitem nicht von jeder Mutter schamlos ausgenutzt, jedoch kommen solche Fälle auch nicht gerade selten vor. Und genau hier setzt die Kritik der Väter am bestehenden Unterhaltsrecht an: gehörnt, geschieden, geschröpft - bis an die Existenzgrenze! Frau Christiansen hätte gut daran getan, wäre sie dem Thema ihrer Sendung treu geblieben.

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