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Südwestpresse
Montag, 07. März 2005

GEISELNAHME / Mutter muss vor Gericht

Im Streit ums Sorgerecht Kind mit Messer bedroht?

TUTTLINGEN Eine 35 Jahre alte Mutter muss wegen Geiselnahme des eigenen Kinds vor Gericht. Die Anklage der Staatsanwaltschaft Rottweil sei zugelassen und die Verhandlung auf den 2. Juni festgesetzt worden, teilte das Amtsgericht Tuttlingen mit. Die Frau soll im April 2004 ihren zweieinhalbjährigen Sohn mit einem Fleischermesser bedroht haben, um zu verhindern, dass ihr das Jugendamt ihre beiden Kinder wegnimmt und in Pflegefamilien gibt. Die 35-Jährige bestreitet das.

Das Jugendamt hatte eine Verwahrlosung der beiden Kinder festgestellt. Als Vertreter der Behörde einen Gerichtsbeschluss über die Entziehung des Sorgerechts ausführen wollten, soll die Mutter den Buben mit dem Messer bedroht haben. Die Polizei rückte mit 55 Beamten an, zehn Beamte des Spezialeinsatzkommandos "Geiselnahme" stürmten dann das Haus der Familie in Böttingen (Kreis Tuttlingen). Der ältere Bub war damals in der Schule.

Die Landtags-Grünen kritisierten später den Polizeieinsatz als völlig überdimensioniert.
eb / Isw

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