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Südwestpresse
Montag, 06. Februar 2006

FORSCHUNG / Affenmännchen futtern sich Reserven an, wenn Nachwuchs kommt

Auch werdende Väter legen zu

Bei zwei Affenarten ist es jetzt bewiesen, beim Menschen liegt der Verdacht nahe: Auch werdende Väter legen an Gewicht zu. Eine ganz natürliche Sache.

MADISON Auch Affenmännchen legen ein paar Pfunde zu, wenn ihre Partnerinnen schwanger werden. Das haben US-Forscher jetzt an Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus) und Lisztäffchen (Saguinus oedipus) nachgewiesen. Beide Arten leben in monogamen Beziehungen, in der die Affenpapas oft mehr Zeit mit dem Nachwuchs verbringen als die Mütter. Daraus schließen die Forscher, dass sich die Männchen körperliche Reserven anlegen, um für die Herausforderung der bevorstehenden Vaterschaft gewappnet zu sein. Die Untersuchung ist im Fachjournal "Biology Letters" veröffentlicht.

Frühere Studien hatten ähnliche Tendenzen bei Menschen gefunden. Demnach nehmen künftige Väter häufig nicht nur zu, sondern leiden manchmal unter den gleichen Symptomen wie ihre Frauen: Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe und Rückenbeschwerden. Der Grund dafür ist aber eher psychosomatisch als medizinisch erklärbar. Dagegen hat die Gewichtszunahme der Affenmännchen vor allem mit hormonellen Veränderungen zu tun.

Toni Ziegler und Kollegen vom Primatenforschungszentrum der Universität von Wisconsin in Madison stellten zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass einige Weißbüschel- und Lisztaffenmännchen schon Fett ansetzten, als von der Schwangerschaft ihrer Partnerinnen noch nichts zu sehen war.

Während die künftigen Mütter vor allem am Ende ihrer Schwangerschaft rund und schwer wurden, begann die Gewichtszunahme der werdenden Affenpapas vom ersten Monat der Schwangerschaft an. Das Team um Ziegler erklärt sich dieses Phänomen damit, dass die männlichen Weißbüschelaffen und Lisztäffchen die Kinderpflege unmittelbar nach der Geburt übernehmen und bei einer Mehrfachgeburt zu wahren Lastenträgern werden.
dpa

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