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Südwestpresse
Mittwoch, 30. April 2003

BERUFSHILFE / Erfolgreiche Zwischenbilanz

Väter und Mütter für den Tag


Wie es nächstes Jahr weiter läuft, hängt letztlich vom Geld ab

Eine verhältnismäßig erfolgreiche Zwischenbilanz zog Pro Job, die Gemeinnützige GmbH für Jugend- und Berufshilfe für die ersten neun Monate des neu angelaufenen Projektes "Förderung und Vermittlung von Tagesmüttern und -vätern".

VILLINGEN-SCHWENNINGEN Von März bis Dezember 2002 gab es im Schwarzwald-Baar-Kreis 65 Vermittlungen von Tagespflegestellen. Davon entfallen im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung auf Niedereschach sieben, Bad Dürrheim sechs sowie eine auf Dauchingen.

Dass in dieser dieser Aufstellung Villingen-Schwenningen nicht aufgeführt ist, begründete Cornelia Graf von Pro Job damit, dass hier das eigene städtische Jugendamt zuständig wäre: Wohl führe man schon seit längerer Zeit Gespräche, sich entsprechend einzuklinken und auch von dieser Seite eine finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Doch wurden die anfänglichen positiven Signale auf Grund der momentanen Finanzlage seitens der Stadt inzwischen stark zurück geschraubt. Somit muss man sich im Moment noch mit Mitteln des Landkreises sowie aus dem europäischen Sozialfonds begnügen.

Der überwiegende Anteil der vermittelten Kinder mit 60 Prozent ist bis zu sechs Jahre alt. Dagegen hält sich das Verhältnis der Geschlechterverteilung nach Jungen und Mädchen in etwa die Waage. Interessant auch die Feststellung, dass 71 Prozent der vermittelten Kinder bei einem allein erziehenden Elternteil, zumeist der Mutter aufwachsen.

Bei 29 alleinerziehenden Elternteilen wie auch bei 14 Elternpaaren ist eine ungünstige Arbeitszeit wegen Berufstätigkeit der Hauptgrund für die Suche nach einer Tagespflegestelle. Für fünf Kinder wurde eine Betreuung auch teilweise Nachts benötigt.

Das Gros der 57 Tagesmütter und -väter wurde in der zweiten Jahreshälfte in Basiskursen in Villingen (zweimal), Donaueschingen und St. Georgen ausgebildet. Zum Ende des vergangenen Jahres standen in Villingen-Schwenningen neun, Bad Dürrheim zwei, Niedereschach und Tuningen je drei von ihnen zur Verfügung. In der Regel wurden Frauen ausgebildet, allerdings gab es in Donaueschingen und Tuningen auch jeweils einmal einen Mann, der Tagesvater werden wollte.

Da der Erfahrungsaustausch untereinander von großer Wichtigkeit ist, trifft man sich monatlich jeweils vor Ort am runden Tisch. Im Mai werden noch Zusatzkurse der Tagespflege in Villingen durchgeführt. Dabei geht es unter anderem um das Verhalten der Kinder in ihrem Lebenszusammenhang mit Hilfemöglichkeiten, entwicklungsbedingte und individuelle Kinderbedürfnisse, Konsequenzen in der Erziehung wie auch Kooperation zwischen Eltern, Tagespflegeperson und anderen Bezugspersonen.

Bis zum Februar des Jahres 2009 wird das Projekt noch laufen. Danach ist geplant, dieses in einem vermutlich im Herbst dieses Jahres noch zu gründenden eingetragenen Verein unter vorläufiger fachkundiger Begleitung von Pro Job bis Erlangen einer entsprechenden Qualifikation weiterzuführen.

Allerdings dürften über die Art der Weiterführung hier dann vor allen finanzielle Aspekte eine große Rolle spielen.
(was)

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