Zum Thema "Allein erziehend: Probleme und Chancen" (2.12.)
Als durch Trennung und Scheidung geprägter Vater zweier Kinder möchte ich meinen Unmut äußern über das in der Gesellschaft verbreitete Bild der "armen und bemitleidenswerten" allein erziehenden Mütter. Die früher gängige Praxis der Schuldfrage bei der Scheidung war nicht immer gerecht, doch die heute gültige Rechtsprechung, in der die Umstände der Trennung völlig unberücksichtigt bleiben, noch weniger. Trennungswillige Frauen und Mütter erfahren großteils Unterstützung durch die Justiz. Ich habe Verständnis für jede Frau, die sich von einem "miesen" Ehemann trennen will und kein Verständnis für Väter, die sich den Zahlungsverpflichtungen ihren Kindern gegenüber entziehen wollen, oder kein Interesse mehr an ihren Kindern haben.
Zweifelsohne haben allein erziehende Mütter eine höhere Belastung als im "normalen" Familienleben, doch wirtschaftlich betrachtet hat oftmals der Mann die Verliererkarte gezogen. Nach der Trennung wird er nach Steuerklasse eins wie ein Lediger versteuert, hat aber mindestens Ausgaben wie ein Familienvater. Zieht man von seinem monatlichen Nettoeinkommen Zahlungen für Kindesunterhalt und Gattenunterhalt ab, so verbleiben ihm oftmals lediglich der ihm gesetzlich zustehende Eigenbedarf in Höhe von 840 Euro.
Hiervon muss die Lebensführung finanziert werden. Und Rücklagen bilden oder Altersvorsorge sind unmöglich. Und dies für Jahre hinweg. Eine kleinere Wohnung ist auch nicht möglich, da die regelmäßig an den Wochenenden und in den Schulferien anwesenden Kinder auch untergebracht werden müssen. Es entstehen dann zusätzliche Kosten für die Verpflegung der Kinder und für die Freizeitaktivitäten.
M. K.
97469 Gochsheim
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