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Heuberger Bote
Donnerstag, 17. Juli 2003

Teufel ermutigt zu mehr Kindern


STUTTGART Das Kabinett hat gestern den Startschuss für die "Zukunftswerkstatt Familien" gegeben. Alle Vorhaben, Gesetze und Verordnungen sollen ab sofort auf ihre Familienfreundlichkeit geprüft werden. Ziel ist es, die Belange und Interessen von Eltern und Kindern stärker als bisher zu berücksichtigen.

Von unserem Redakteur Rainer R. Günther

"Familien müssen in allen Lebensbereichen Signale erhalten, dass Kinder in dieser Gesellschaft erwünscht sind", sagte gestern Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU), als er das Projekt "Zukunftswerkstatt" vorstellte. Erwin Teufel, selbst Vater von vier Kindern, ermutigte gleichzeitig die Familien "zu mehr als ein oder zwei Kindern". Um die Belastungen kinderreicher Familien auszugleichen, hat die Regierung bereits vor einem Jahr ein Mehrlingsgeburtenprogramm beschlossen. So wird zum Beispiel für Drillinge eine Soforthilfe von 2500 Euro gewährt. Auch das Landeserziehungsgeld sieht höhere Zuschüsse ab dem dritten Kind vor: Statt 205 gibt es 307 Euro.

Künftig sind alle Ministerien dazu verpflichtet, in ihrem Bereich die Interessen von Eltern und Kindern stärker zu berücksichtigen. Die jetzt vom Ministerrat beschlossene "Zukunftswerkstatt" ruht auf fünf Säulen, die zentrale Lebensbereiche von Familien repräsentieren: Die Rahmenbedingungen für familiäre Aufgaben, das Konzept der partnerschaftlichen Familie, die familienorientierte Personalpolitik, lokale und regionale Aktivitäten mit und für Familien sowie die Siedlungs-, Wohnungsbau- und Nahverkehrspolitik. Unverzichtbarer Schwerpunkt sei dabei die bessere Balance zwischen Arbeitswelt und Familie.

"Für junge Frauen und Männer von heute steht die Familiengründung ganz oben auf der Wunschliste für ihr Leben", sagte Sozialminister Friedhelm Repnik (CDU). Die Verwirklichung dieses Wunsches stoße allerdings meist auf Hürden. Teufel und Repnik wiesen auf die seit Jahren bundesweit anhaltend niedrige Geburtenquote hin, die zu einem dramatisch sinkenden Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung geführt habe. "Wir müssen langfristig eine Trendumkehr erreichen - nur mit Kindern bleibt unsere Gesellschaft zukunftsfähig", betonte der Ministerpräsident. Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei daher ein wichtiger Baustein zur Bewältigung des demografischen Wandels, hieß es weiter. Jetzt soll die "Zukunftswerkstatt" in allen Lebensbereichen und bei allen gesellschaftlichen Kräften eine Initialzündung auslösen - vor allem bei den Verbänden, Sozial- und Betriebspartnern, Kirchen und Kommunen.

Ein erstes Werkstück

Im Ministerrat wurde gestern festgelegt, dass die zu erwartenden Verbesserungen für Familien als "gelungene Werkstücke" in die Bilanz der Zukunftswerkstatt aufgenommen werden sollen. Ende 2005 will die Regierung die Ergebnisse der Aktion veröffentlichen. Ein erstes Werkstück konnte Sozialminister Repnik bereits präsentieren. Dabei handelt es sich um eine Broschüre, die Resultate eines Workshops des Sozialministeriums mit einer Reihe renommierter Firmen zum Thema "Wirtschaftsstandort Mensch - familienorientierte Personalpolitik" zusammenfasst.

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